Photos by Style Taxi
Ende August ging es für mich und meinen Mann nach Korsika. Ich hatte die Insel zuvor in einer Reportage von ARD Alpha gesehen, in der Sie Korsika als die ultimativste Insel für Radfahrer beschrieben hatten. Also packten wir das Rennrad ins Auto und fuhren die rund 1420 km bis Livorno um danach in den frühen Morgenstunden die Fähre nach Korsika zu nehmen. Die Überfahrt dauert von der italenischen Hafenstadt bis nach Bastia etwa 4 1/2 Stunden. Wir sind dann zu unserer Unterkunft nach Solenzara gefahren und von dieser aus haben wir die kommenden Tage unsere Ausflüge geplant. Vor ab sei erwähnt das Korsika mehr als doppelt so groß ist wie die balearische Insel Mallorca! Auf Korsika herscht eine maximal Geschwindigkeit von 80 km/h auf den Landstraßen, wer jetzt an Autobahnen aus Deutschland denkt ist hier weit verfehlt. Hauptsächlich besteht Korsika aus Bergstraßen, die man als Tourist maximal mit einer Geschwindigkeit von 40km/h zurück legt oder man nimmt einer der vielen Landstraßen, die mal mehr, mal weniger gut ausgebaut sind. So passiert es auch dann man für eine Strecke von 108 km rund 2 1/2 Stunden braucht. Meine persönlichen Favoriten von Korsika möchte ich mit euch hier teilen. Ich hoffe Sie können euch eine Orientierung geben für euren nächsten Urlaub.
Maison Bonaparte – Das Geburtshaus von Napoleon in Ajaccio
In einer kleinen Straße namens Rue Saint Charles findet ihr das Geburtshaus vom ehemaligem französichen General und Diktator. Das Stadtpalais war im Besitz der Familie Bonaparte von 1682 bis 1924. Ihr gelangt über den kleinen Eingang in die erste Etage und beginnt am besten mit einer Führung mit Audioguide, denn dieser erzählt euch detalierte zu den einzelnen Räumen des Hauses sowie zu den Ausstellungstücken etwas. Am beeindruckensten fand ich die Nachbildung der Konsulkrone von Napoleon und seine Totenmaske die der italienische Arzt Francesco Antommarchi anfertigte am 7. Mai 1821, zwei Tage nach dem Tod Napoleons, die Totenmaske ab. Aufgrund der hohen Nachfrage aus der Bevölkerung fertigte Antommarchi 1833 eine Edition von Totenmasken an die von dort an kommerziell vertrieben wurde.
Palais Fesch – Das Museum mit der bedeutendsten italenischen Malerei in Frankreich
Wenn ihr in der Hafenstadt Ajaccio seit lohnt sich gleichzeitig ein Besuch im Palais Fesch. Dieses wurde von Napoleons Onkel, Kardinal Joseph Fesch errichtet. Der unter anderem als Kunstsammler und Mäzeen bekannt war. Mit rund 1200 Gemälden beherbergt dieses Museum die zweitgrößte Sammlung italiensicher Malerei des 14.-18. Jahrhunderts in Frankreich, nach dem Louvre in Paris. Das Museum unterteilt sich in folgende Werke des italenischen Primitivismus, dem römischen Barock (zu dem Bernini und Rubens zählen) und in die neapolitanische Barockmalerei. Anschließend könnt ihr noch die Chapelle Imperiale erkunden Sie befindet sich auf dem selben Hof wie das Museum. In dieser sind viele Mitglieder der kaiserlichen Familie Bonaparte begraben. Sowie etwa die Eltern Napoleons und der Museumsgründer Kardinal Fesch.
Bonifacio – Die Kreidefelsen und das magische Meer
Wenn man an Korsika denkt, dann erinnert man sich an die Kreidefelsen von der korsischen Hafenstadt Bonifacio. Sie sind einer der Wahrzeichen der Insel und so gut wie in jedem Reiseführer abgebildet. Auch wenn hier mit einem hohen Anstrum an Touristen rechnen solltet, so ist der Besuch dieser Stadt auf jeden Fall empfehlenswert. Um die Klippen sehen zu können müsst ihr zunächst den Berg erklimmen aber nach den mehr als 100 Stufen werdet ihr auf jeden Fall mit einer einzigartigen Kulisse belohnt. Wir haben dann noch einen kleinen Spaziergang durch die Altstadt gemacht und waren auch auf dem Marinefriedhof. Herrlich nach dem Trouble hier die Ruhe genießen zu können und gleichzeitig lassen sich hier viele majestätischen weißen Gräber bewundern, wovon viele Familiengrabstätten und Mausoleen sind.
Cap Korse – Eine Rundfahrt um die Inselspitze
Der Ausflug zum Cap Korse dem nördlichsten Zipfel der Insel hat uns extrem viel Zeit gekostet, ich glaube mit dem Auto waren wir mit Hin- und Rückfahrt fast 6 – 7 Stunden beschäftigt. Aber dieser Ort ist unbedingt sehenswert, denn die Natur und die vielen kleinen korsischen Orte sind einfach traumhaft. Man fährt zunächst in Bastia über eine schmale Gasse den Weg hoch zum Cap. Die Entdeckungstour erstreckt sich um die 40km, die allerdings nur in einem langsamen Tempo zurückgelegt werden können, weil erstens diese Tour sehr gut besucht ist und zweitens ihr auch mal aussteigen wollt um einen Drink zu nehmen oder fotografieren wollt. Der kleine Aufstieg zur Windmühle von Mattei lohnt sich, vom Parkplatz aus gehts über Stein und Gräser auf zu einem der besten Ausblicke über den nordlichsten Zipfel von Korsikas. Sehenswert ist auch das stillgelegt Steinbergwerk in Canari, das hat mich direkt zurückversetzt in das Computerspiel Anno 1602.
Badegumpen – Die erfrischende Alternative zum Meer
In unserem Urlaub hatten wir kontinuierlich fast jeden Tag 32-35 Grad, da ist man stets auf der Suche nach einer frischen Abkühlung. Auf unserer Reise haben wir mehrere Badegumpen in den Bergregionen von Korsika besucht und eine davon möchte ich euch empfehlen, denn diese war sehr leicht zu finden und ihr müsst keine extra Wanderschuhe mitbringen um hier herzugelangen, was bei vielen Gumpen auf der Insel der Fall ist. Die Flussbadestellen von Solenzara gehören zu den beliebtesten der Insel und sind sowohl bei Jung (Kids) als auch Alt (Senioren) beliebt. Ihr gelangt über die erste Ausfahrt vom Solenzara Kreisverkehr auf die Bergstraße nach Sari. Diese fahrt ihr so um die 8 km und seht dann schon auf der linken Seite den Fluß Solenzara. Ihr könnt euer Auto ruhig am Straßenrand abstellen sowie es die Franzosen auch tun. Bitte denkt an Handtücher und feste Schuhe, die Gumpen lassen sich eher schlecht mit Flip Flops erreichen, da ihr ein paar Erhöhungen überwinden musst. Angekommen an der Badestelle könnt ihr von einem Felsen direkt ins kalte Nass springen oder ihr machts wie ich und klettert zu den Flußfelsen und lasst euch vorsichtig reinplumpsen. Mit rund 20 Grad Wassertemperatur sind die Gumpen eine super Erfrischung für die ganze Familie.
Solenzara – Korsische Küche ausprobieren
Im Südosten der Insel befindet sich der kleine Ort Solenzara, in diesem hatten wir ein Apartment angemietet über Airbnb. Auch wenn ich vorher eher skeptisch war gegenüber Ferienwohnung über Airbnb zu buchen, da wir doch die eine oder andere schlechte Erfahrung gemacht hatten. Hat sich die Buchung dieses Ferienapartment mega gelohnt. Von der Terrasse aus hatten wir einen wunderschönen Meerblick und die Schlafzimmer lagen nicht zur Hauptstraße raus, so dass man in Ruhe hier schlafen konnte. An unserem dritten Abend waren wir auf der Suche nach einem Fischlokal und sind im O Resto fündig geworden. Es liegt an der Flaniermeile des Ortes und ist trotz der vielen Restaurants in der mittleren Umgebung, empfehlenswert. Im O Resto gibt es alles was das Fischherz begehrt. Wir hatten Linguine mit Gambas in einer Weißwein Tomaten Jus und den Seemanns Teller mit einer gegrillten Dorade, Muscheln überbackenen mit Tomate und Parmesan sowie Ratatouille als Beilage. Für den Seemannsteller hat man 28 Euro bezahlt und für meine Linguine Pasta waren es 23 Euro. Von der Preiskategorie würde ich es schon höher einschätzen aber in Frankreich bezahlt man nun einmal wesentlich mehr Geld für Speisen und Getränke als bei uns in Deutschland. Dass sollte euch bewusst sein wenn ihr auf der Insel essen gehen möchtet, wir haben meistens alle 3 bis 4 Tage auswärts gegessen.
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an
Corte – Die heimliche Hauptstadt von Korsika
Zur Zeiten der Unabhängigkeit war Corte die Hauptstadt der Insel. Mit mehr als 7549 Einwohner (Stand 2020) zählt Sie zu den größeren Städten auf der Insel, hier lässt sich das bunte treiben in den vielen kleinen Cafés entdecken. Die einzige Universität der Insel findet man hier ebenfalls und mit rund 6500 Studenten zählt Sie zu den pulsierenden Orten, wo man viel Musik und Kunst erleben kann. Wir sind vom Parkhaus am unteren Ende der Stadt hoch hinauf gelaufen zur Zitadelle, welche auf einem Felsmassiv erbaut worden ist am Aussichtspunkt Belvedere hat man einen tolle Ausblick auf das Nid d’Aigle (dem Adlernest). Wenn ihr Lust auf Kunst habt empfehle euch die Installation im FRAC Corsica zu besuchen, der Eintritt ist frei und man kann die verschiedenen Ausstellungen von Videoproduktionen bis hin Skulpturen Darstellung anschauen.
Atrium Sarrola-Carcopino – Einkaufen in Korsikas größtem Einkaufscenter
Ich muss gestehen dass ich in französischen Ländern immer nach dem nächsten Sephora Ausschauhalte, auf Korsika gibt es schließlich keinen Drogerie Läden! Ihr kauft eure Drogerie Produkte wie Wattepads oder Duschbäder immer in den größeren Supermärkten, denn diese haben ihre eigenen Abteilungen hierfür. In Sarrola Carcopino befindet sich eines der größten zusammenhängenden Shopping Center der Insel. Hier findet ihr neben Sephora auch H&M, Yves Rocher, Adidas, Auchan, Calzedonia, Decathlon, Etam bishin zu Maison du Monde alles was euer Shoppingherz begehrt. Der Sephora in Sarrola Carcopino einem Ortsteil von Ajaccio war wirklich gut sortiert und es gab auch viele Mini Größen von bekannten Beautymarken wie Huda Beauty, Natasha Denona oder Benefit für einen kleinen Preis.
Le Fautea – Gin Tonic mit Ausblick
Am Strand von Le Fautau im Südosten kurz vor Porte Vecchio befindet sich eine kleine Bar mit anschließendem Restaurant namens Le Fautea Plage Bar, hier bekommt ihr nehmen den üblichen Softdrinks auch Cocktails (Aperol Sprizz geht immer;) oder auch einen eisgekühlten Gin Tonic. Mit Blick aufs Meer und den dazugehörigen Badestrand lässt es sich prima in Gedanken schwelgen. Wer Baden gehen möchte den entlohnt diese Bucht mit einem Prima Sandstrand ohne viel Müll. Am besten kommt ihr um die Nachmittagszeit zu 15 oder 16 Uhr denn dann leert sich der Strand langsam und ihr könnt entspannt baden gehen ohne von Toursitenmassen erdrückt zu werden. Ich kann diesen Strand wirklich empfehlen da es auf Korsika nur eine handvoll Sandstrände gibt, auf dem Rest der Insel findet ihr nämlich meistens nur Steinstrände vor! Also aufgepasst wer empfindliche Füße hat sollte vielleicht Badeschuhe mitnehmen.
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an
Haut Asco – Skifahren auf Korsika
Korsika ist vor allen Dingen sehr beliebt bei Aktivurlaubern, den hier könnt ihr neben Schwimmen oder Hiken auch Ski fahren. Ja richtig gehört am Berg de Monte Cinto dem höchsten Berg Korsikas mit 2706 Metern gibt es neben Kletterrouten und Wanderwegen auch eine kleine und feine Skipiste. Wenn der Winter kommt packen die Corsen gerne mal ihre Skier ins Auto und fahren ins Haut Asco Tal. Denn hier findet man einen kleinen Skihang der mit Tellerlift zugänglich gemacht wurde. Wie ihr seht ist Korsika nicht nur was für Wanderer oder Kletterer sonder auch etwas für Ski Liebhaber. Doch eins sei kurz erwänd der Skihang und die Pistenkilometer sind eher überschaubar von daher sollte man fürs richtige Skifahren doch auf einen ausgebauten Skiort in Frankreich setzen.
No Comments